[veröffentlicht in: Lidwina 1/2009]
Bettina Lühmann (rechts) und Silke Koppe (links) – das sind die beiden Initiatorinnen der Salbenmanufaktur in Chemnitz. Die beiden Frauen hatten eine Idee:
Sie wollten eine Hautpflege, die auf natürlichen Ölen und Ingredienzien beruht und die nicht nur im oberflächlichen Sinn „schön“ macht, sondern die Haut auf natürliche Weise pflegt. Bettina Lühmann, promovierte Chemikerin, hat schon viele Jahre mit der Herstellung von Salben und Cremes für den Hausgebrauch und für Freunde experimentiert. 2004 gründete sie gemeinsam mit ihrer Freundin Silke Koppe, die fürs Marketing zuständig ist, ein Unternehmen. Seit 2005 sind die beiden Frauen nun in ihrer Manufaktur so erfolgreich, dass eine weitere diplomierte Chemikerin, Tanja Franz, ihr Team verstärkt.
Die andere Hautpflege
Haut ist nicht gleich Haut – das größte Organ des Menschen ist so individuell wie der Mensch selbst. Und daher braucht sie auch eine ganz individuelle Pflege. Die gibt es nichts von der Stange, sondern persönlich gerührt und mit pflegenden und duftenden Wirkstoffen versehen. Konserviert werden die persönlichen Cremes und Pflegeprodukte mit dem mildesten für die Naturkosmetik zugelassenen Konservierungsstoff. Und wenn die beiden Chemikerinnen die Produkte herstellen, müssen sie wissen, ob die Salbe für eine junge oder ältere Person ist, ob die Person Falten und/oder eine Neurodermitis hat, um für
jeden das richtige Mittel zu mischen, damit jeder sich in seiner Haut wohlfühlt.
Sanddorn hilft
Immer wieder erhielt Beti Lue Anfragen zu Körperpflegeprodukten während und nach einer Chemotherapie. Und bei der Suche nach einem pflegenden Inhaltsstoff stieß das Team auf Sanddorn. Die Pflanze wird im Tibet, Russland und der Mongolei als Heilmittel in der Naturmedizin eingesetzt. Dort weiß man um die schmerzstillende, entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkung des Sanddorns. Diese Pflanze hat ihren festen Platz in der Behandlung von Schleimhauterkrankungen, Lungen- und Halserkrankungen, Augenkrankheiten, Verbrennungen und Erfrierungen und sogar in der Behandlung von Geschwüren und Gefäßerkrankungen.
Die Entscheidung zum Einsatz für die spezielle Hautpflege der Krebspatienten fiel auf diesen Alleskönner. Diese besondere Sanddornpflegeserie hat bisher schon vielen geholfen, die Veränderungen der Haut durch Chemotherapie und Bestrahlung zu mildern. Aber man muss nicht unbedingt mit einer schweren Krankheit leben, um diese Produkte sinnvoll benutzen zu können. Sie eignen sich auch hervorragend zur Pflege bei besonders strapazierter, empfindlicher und trockener Haut, Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzemen.
Interview Dr. Lühmann
lidwina: Patienten mit MS leiden oft an trockener Haut und im Winter an rissigen Händen und Füßen. Wie sollten diese Patienten sich pflegen?
Dr. Lühmann: Bei Menschen, die krankheitsbedingt ohnehin an trockener Haut leiden, treten im Winter oft Spannung und Rötungen und ein unangenehmes Hautgefühl auf. Dieser Feuchtigkeitsmangel kann durch einen Hautfilm bzw. eine Feuchtigkeitsbarriere gestoppt werden. Reichhaltige Cremes mit natürlichen pflanzlichen Ölen und feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen pflegen Hände und Füße: Jojobaöl und Mandelöl sind für fast jeden Hauttyp verträglich, Avocadoöl oder unraffinierte Sheabutter eignen sich hervorragend zur Pflege bei Feuchtigkeitsmangel. Und Wirkstoffe wie das feuchtigkeitsspendende, antioxidativ wirkende Vitamin E, das wundheilende, regenerative und entzündungshemmende Panthenol bzw. juckreizstillender, feuchtigkeitsspendender Harnstoff helfen der Haut.
lidwina: Durch das regelmäßige Spritzen bilden sich an den Einstichstellen häufig Rötungen, die gekühlt werden müssen. Was kann man für die gereizte Haut tun?
Dr. Lühmann: Hier empfehlen wir zur Pflege ein feuchtigkeitsspendendes Gel mit geringem Fettanteil. Geeignet sind auch insbesondere Pflegeprodukte, die entzündungshemmende, kühlende, die Zellregeneration anregende sowie reizlindernde Wirkstoffe enthalten wie Panthenol, Harnstoff, Allantoin, Aloe Vera-Extrakt und Vitamin E.
Die heilende Kraft des Sanddorns
Die Heilwirkung von Sanddorn beruht auf der einzigartigen Zusammensetzung
seiner Inhaltstoffe:
- Palmitoleinsäure: Wundheilung und Wiederherstellung eines gesunden Hautgewebes
- Linolsäure: beschleunigt bei Dermatosen, Sonnenbrand und Brandwunden spürbar die Regeneration der Haut
- Carotinoide: hemmen die Oxidation von Zellfetten, binden schädliche Sauerstoffradikale, die auch Krebs auslösen können
- Vitamin E: Schutzfunktion, entzündungshemmend, Sonnenschutz
- Flavonoide: harmonisieren die Immunabwehr und vermindern allergische Reaktionen
Weitere Informationen: www.beti-lue.de